Die ultimative Checkliste für deine Motorradreise in Eigenregie: nichts vergessen, nie wieder
Du willst mit dem Motorrad los – richtig los. Kein Hotel vorgebucht, keine Tourguides, einfach nur du, die Maschine und die Straße. Klingt gut ? Ist es auch. Aber ganz ehrlich : Wer einmal mit leerem Tank bei Regen auf einem slowenischen Pass stand, ohne Regenkombi und mit 3% Akku im Navi, der schreibt sich so eine Checkliste nicht aus Langeweile.
Hier kommt sie also – die ultimative Packliste für eine Motorradreise in voller Autonomie. Damit du alles dabei hast. Und nichts vermisst.
1. Dokumente & Papiere – klingt langweilig, aber ohne bist du geliefert
- Führerschein (international, falls nötig – z.B. Bosnien, Albanien…)
- Zulassungsschein / Fahrzeugschein
- Versicherungskarte (Grüne Karte – manche Grenzen wollen die wirklich sehen !)
- Reisepass + Kopien (auch digital abspeichern, zur Not auf Google Drive)
- Europäische Krankenversicherungskarte (und/oder Auslandskrankenversicherung)
- Notfallkontakte auf Papier – falls Akku leer, oder Handy weg
Kleiner Tipp : Ich hab meine wichtigsten Dokumente nochmal laminiert in einer Ziptasche unter dem Sitz – schadet nie.
2. Fahrerausrüstung – das Zeug, das du an dir trägst (und das den Unterschied macht)
- Helm (logisch, aber gut belüftet ist Gold wert bei 35°C in Kroatien)
- Motorradjacke mit Protektoren (am besten mit Lüftung, ich schwör drauf)
- Hose mit Knie-/Hüftschutz
- Handschuhe – zwei Paar : eines leicht, eines wasserdicht
- Stiefel – wasserdicht, knöchelhoch MINDESTENS
- Regenkombi – ja, auch im August. Ich hab mal in Südfrankreich im Sommer 3 Tage Dauerregen gehabt. Ohne Quatsch.
- Halstuch / Buff
- Sonnenbrille, Ohrstöpsel, Stirnlampe (du willst keine Zeltplätze im Dunkeln aufbauen…)
3. Navigation & Elektronik – du musst nicht offline durch die Karpaten kurven (außer du willst’s)
- Smartphone mit Offline-Karten (z. B. Maps.me, OsmAnd)
- Powerbank (mindestens 10.000 mAh)
- USB-Ladegerät für die Bordsteckdose (12V/5V)
- GPS-Gerät (optional, aber hilfreich bei echtem Offroad-Kram)
- Kabel, Adapter, Steckdosenleiste (ja, auch fürs Hostel in Sarajevo)
Wichtig : Lade dein Zeug bei jeder Gelegenheit. Auch wenn du denkst : „Ach, reicht noch für heute Abend.“ Tut’s oft nicht.
4. Schrauberzeug & Pannenhilfe – du wirst’s brauchen, irgendwann
- Multitool oder Werkzeugrolle (aufs Nötigste reduziert – Imbus, Kreuz, Gabelschlüssel…)
- Reifenreparaturset (mit CO2-Kartuschen oder Minikompressor)
- Kabelbinder, Gaffa-Tape, Draht – ich hab mal einen Auspuff damit provisorisch fixiert
- Ersatzsicherungen, Glühbirnen, Öl (kleine Flasche)
- Kette schmieren ! Kettenspray oder Scottoiler – wer seine Kette liebt, schmiert.
5. Camping & Autarkie – wenn du wirklich auf dich allein gestellt bist
- Zelt (klein, leicht, windfest – MSR, Vaude, Hilleberg… was du dir leisten kannst)
- Isomatte & Schlafsack (nach Saison – unter 5°C wird’s bitter ohne richtigen Schlafsack)
- Kocher + Kartusche (z. B. MSR PocketRocket oder Trangia – ich liebe letzteres)
- Topf, Besteck, Klappmesser
- Wasserfilter oder Micropur-Tabletten (wenn’s mal kein Supermarkt gibt)
- Faltkanister (2–5 Liter, je nach Strecke – Balkan z. B. kann dünn besiedelt sein)
Profi-Hack : Wenn du Kaffee brauchst zum Wachwerden (so wie ich): kleiner Espressokocher = Gamechanger.
6. Hygiene & Gesundheit – keiner redet drüber, aber alle sind froh, wenn sie’s haben
- Erste-Hilfe-Set (und zwar vollständig – nicht das angefangene aus dem Auto)
- Feuchttücher, Seife, Zahnbürste etc. – logisch, aber wird oft vergessen
- Klopapier ! Nimm’s. Immer. Wirklich.
- Medikamente gegen Durchfall, Kopfschmerzen, Mückenstiche (je nachdem, wohin du fährst)
- Sonnencreme, Lippenbalsam, Desinfektionsgel
7. Kleidung & Extras – weniger ist mehr. Aber nicht zu wenig.
- 2–3 Funktionsshirts (schnelltrocknend, kein Baumwollmist)
- Unterwäsche & Socken (Merino = kein Gestank, versprochen)
- Hose & Pulli für abends / Stadt
- Badeschlappen (Dusche & Campingplatz = Pflicht)
- Badehose – für See, Fluss, Campingdusche… du wirst’s brauchen
Zum Schluss : Mach dein eigenes Ding, aber mach’s vorbereitet
Am Ende ist jede Reise anders. Manche fahren mit 30 Litern Gepäck los, andere brauchen den halben Kofferraum. Aber glaub mir : je autarker du bist, desto mehr Freiheit hast du unterwegs. Kein Stress wegen geschlossener Tankstellen. Kein Frust wegen Regen. Kein Umkehren, weil dir der Kocher fehlt.
Also : Haken dran, Tasche zu, Helm auf – und los.